Zum Frühstück gabs meist Tolggn (Talggen)
Zuerst wurden Hafer und Sommerroggen gedünstet. Anschließend wurde das gedünstete Getreidegemisch mit der Restwärme des Ofens vom Brotbacken getrocknet und schließlich zu Mehl gemahlen.
Dieses Talggenmehl wurde anschließend wie heute der Sterz (Polenta) eingekocht und mit Butterschmalz, meist zum Frühstück oder auch Abendessen gegessen.
Der Talggen ist ein traditionelles Gericht der Nockregion / Oberkärnten. Es war über viele Jahrhunderte das typische Gericht der einfachen bäuerlichen Küche. Heute wird es nur mehr selten gegessen obwohl es eine vollwertige Mahlzeit darstellt und durch dessen Herstellungsprozess gut bekömmlich ist. Dessen historische Wurzeln gehen bis ins Frühmittelalter zurück. Der Name stammt vom Slawischen talkuna = Hafermehl.
Das Mittagessen bestand oft aus Speckknödel mit Suppe
Unter Suppe verstand man in der Bauernküche damals eher nur das Knödelwasser. Es war nicht vergleichbar mit heutiger Rindsuppe.
Die Knödel wurden im Gegensatz zu heute nicht mit Knödelbrot, sondern mit Mehl, Ei, Milch und glasigen Speckwürfeln zubereitet. Salz und Pfeffer wurde keiner hinzu gegeben, da dieses wertvolle Gut oft schlicht und einfach nicht vorhanden war.
Als Beilage gab es im Sommer Salat aus dem Garten und im Winter Kraut.
Ein klassischer und auch heute in unserer modernen Bauernküche nicht wegzudenkender Salat ist der Röhrlsalat.
Jeden Frühling freuen wir uns wenn es heißt „Gemma Röhrlsalat stechen“.
Grundlage hierfür sind die jungen Blätter des Löwenzahns. Dieser Salat ist nur auf den Frühling beschränkt. Sobald sich die Blütenknospen bilden, sind die Blätter zu bitter und der Salat somit ungenießbar. Bei uns werden die jungen Blätter mit gekochten Kartoffeln, Essig, Öl und Kernöl, am liebsten lauwarm gegessen. Der Röhrlsalat ist mit Sicherheit eines der absoluten Geheimtipps wenn es um Salate der Bauernküche geht. Zudem macht ihn die saisonale Beschränkung zu etwas ganz besonderem.
Vor allem bei uns auf dieser Höhe, ist es der erste Salat der Saison, welcher hier auch gewachsen ist.
Das Abendessen in der Bauernküche bestand oft aus etwas einfachem wie Farfelen
Milch- oder Wasserfarfelen sind einfache Teigwaren. Sie sind ähnlich aber kleiner als Spätzle. In ein Häufchen Mehl wird stets eine kleine Menge Wasser gegossen und mit einer Gabel oder etwas dünnem spitzen, wie einem Spieß, kleine „Farfelen“ geformt. Anschließend werden diese Mehl/Wasser Knödelchen in Milch oder Wasser gekocht. Die Milchfarfelen werden gemeinsam mit der gekochten Milch gegessen. Die Wasserfarfelen werden mit Speckwürfeln zubereitet. Damals gab es meistens Wasserfarfelen, da Milch viel zu wertvoll war um sie jeden Tag zu essen.
Auch dieses Gericht findet man nur mehr äußerst selten in den Bauernküchen unserer Region.
Der Bauernhof wird zur Jausenstation